Von Alexander Stahr, Taunusstein

Terrassen im Wald
Terrassen bei Taunusstein-Hahn. Im Waldstück südöstlich der IGS Obere Aar finden sich ebenfalls zahlreiche Terrassen unter Wald. In der Bildmitte ist eine Terrassenkante erkennbar. Historische ackerbauliche Nutzung ist zu vermuten. ©Alexander Stahr

In den Wäldern des Taunus findet sich kaum ein Flecken, der nicht Spuren der vergangenen Eiszeiten aufweist. Und überall hinterließ auch der Mensch seine Spuren seit frühester Zeit. In geologisch rasantem Tempo hat er die Landschaft spätestens seit der Antike umgestaltet, aus einer Natur- eine Kulturlandschaft geschaffen: Altstraßen, ehemalige Kohlenmeilerstandorte, Relikte des Ackerbaus in Form von Ackerterrassen und nicht zuletzt der Limes, Kastelle und andere Hinterlassenschaften der römischen Besatzer zeugen davon. Das Ausmaß und die Formen der historischen Spuren in den Taunuswäldern zeigen, dass der Mensch bereits früh begann, in das Landschaftsbild einzugreifen. Gewaltige Ausmaße erreichten die Eingriffe gegen Ende des 18. Jahrhunderts und im beginnenden 19. Jahrhundert.

Saalburg
Saalburg (Hochtaunuskreis). Die Römer hinterließen überall im Taunus ihre Spuren. ©Alexander Stahr

Aus prähistorischer Zeit sind meist nur Einzelfunde des Menschen im Taunus bekannt. Doch auf dem Kapellenberg bei Hofheim (Vortaunus) wird seit 2008 eine jungsteinzeitliche Ringwall-Anlage ausgegraben. Sie wird der sogenannten „Michelsberger Kultur” zugeordnet und auf ein Alter von rund 6.000 Jahren datiert. Wesentliche Eingriffe in die Umwelt sind für diese Zeit sicherlich auszuschließen. Erste nennenswerte Veränderungen des Landschaftsbildes des Taunus dürften in der Bronzezeit, Hallstattzeit und in der Antike durch die Römer erfolgt sein. So etwa im Zuge der Anlage von Verkehrswegen oder der Errichtung von Kastellen (z. B. Kastell Zugmantel bei Taunusstein-Orlen, Heidekringen bei Taunusstein-Wehen, Kastell Kleiner Feldberg, Saalburg) und des Limes. Römische Bauten erforderten Holz. Kastelle, der Limes und Straßen benötigten freie Sicht, ein einsehbares Umfeld. Daher waren umfangreiche Rodungen die Folge. Was wir heute bei römischen Hinterlassenschaften unter Waldvegetation finden, lag vor fast 2000 Jahren noch frei exponiert unter gelegentlich blauem Himmel. Die Wachtürme des Limes wurden in Sichtweite zueinander errichtet. Wald hatte da keinen Platz. Zudem mussten die stationierten Truppen von der Landwirtschaft versorgt werden, was ebenfalls waldfreie Gebiete erforderte. Und Entwaldung bedeutet höhere Anfälligkeit des Bodens gegenüber Erosion.

Altstraßen im Taunus

Altstraße bei Taunusstein-Wehen
Altstraße bei Taunusstein-Wehen. Im Bild sieht man einen Teil der alten Wiesbaden-Wehener Straße. Ihre Überreste, dicht nebeneinander verlaufende Wegebündel, lassen sich parallel zum heutigen Forstweg, der vom Bettelmannsbaum, einer alten Winter- oder Stein-Linde (Tilia cordata), am Wehener Friedhof in südöstliche Richtung verläuft, über eine weite Strecke verfolgen. An einigen Stellen wurde dieses kulturhistorisch bedeutsame Bodendenkmal im Zuge der Einrichtung des Friedwaldes „Hirschwiese“ und durch forstliche Arbeiten in Mitleidenschaft gezogen. Diese einst schwierig zu fahrende Straße führte wie fast alle Verkehrswege über die Höhen des Taunus. Denn diese waren vergleichsweise trocken, während in den Tälern bei Regenfällen kaum passierbare Wege, geschweige denn Brücken zu finden waren. Diese Altstraßen werden deshalb auch „Hohe Straßen“ genannt.

Im Taunus finden sich unter Wald zahlreiche Relikte alter Straßen, die zum Teil schon seit der Bronzezeit (2.200 v. Chr. bis 800 v. Chr.) als wichtige Verbindungswege dienten, auf denen zum Beispiel Metalle, Salz, Waffen oder Schmuck über weite Strecken durch ganz Europa transportiert wurden. Man spricht bei diesen Straßen auch von Altwegen, Hohlwegen oder Wegehohlen. In ihrer heutigen Gestalt dürften sie aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit stammen. Eine genaue Alterseinstufung ist jedoch nicht möglich. Die Hohlformen der Altwege entstanden durch ständiges Befahren bei gleichzeitiger Auswaschung durch Starkniederschläge. Zum Teil wurde auch Material im Zuge von Ausbesserungsmaßnahmen ausgeräumt. Häufig verlaufen mehrere Altwege parallel zueinander als regelrechte Wegebündel, wobei je nach Zustand, mal der eine oder andere Weg befahren wurde. Heute zeigen sich die Begrenzungen der Altwege infolge jahrhundertelanger Erosion meist gerundet. Sie sind recht eindrucksvolle Zeugnisse vergangener Epochen und in der Regel geschützte Bodendenkmäler. Leider wurden die Hohlformen der Altstraßen in der jüngeren Vergangenheit oftmals Verfüllt oder durch den Forstbetrieb eingeebnet. Heute verlaufen zahlreiche Forstwege über weite Strecken auf den Altwegen und eine schon in prähistorischer Zeit genutzte Altstraße ist z. B. heute eine wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Limburg an der Lahn und Wiesbaden, die Mainz-Limburger Straße, besser bekannt als Hühnerstraße oder B 417.

Die Bezeichnung „Hühnerstraße“ für die Bundesstraße 417 soll auf das germanische „Huni“ zurückgehen, den Namen für die Römer. Dieser stammt vom altgermanischen „hun“ ab, dem Wort für dunkel oder schwarzbraun. Andere Erklärungen gehen von dem keltischen Wort „Hön“ aus, welches hoch bedeutet, und sehen eine Anspielung auf die Größe von Grabhügeln. Man denke an „Hünen“ und Riesen. Die genaue Herkunft von „Hühner“ ist jedoch unklar.

Schaukohlenmeiler
Schaukohlenmeiler des MSC Eppstein-Ehlhalten. ©Alexander Stahr

Köhlerei im Taunus

Bis vor rund 200 Jahren waren Holz und insbesondere Holzkohle, sieht man einmal vom Wind und fließendem Wasser ab, die wesentlichen Energieträger. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war daher die Köhlerei. Holzkohle wurde in großen Mengen vor allem zur Verhüttung von Erzen benötigt. Davon zeugen die zahlreichen historischen Kohlenmeilerstandorte im Taunus. Für die Köhlerei wurde bevorzugt Buchen- und Eichenholz verwendet, das eine Kohle mit besonders hoher Dichte lieferte. Für die Errichtung eines Kohlenmeilers benötigte man eine ebene Fläche. Da solche in den Mittelgebirgen rar sind, wurde eine etwa kreisrunde oder ovale Standfläche, die Meiler- oder Kohlplatte hergestellt, indem man in den Hang grub und den Aushub talseitig anhäufte. Etwa 20 bis 30 Raummeter Holz schichtete man igluartig pro Meiler auf. Anschließend deckte man das Ganze mit feuchter Erde ab und befeuerte den Meiler über den so genannten Quandelschacht. Der Verkohlungsprozess dauerte etwa zehn bis 14 Tage. An der hellen Färbung des austretenden Rauches konnte der erfahrende Köhler erkennen, dass die Holzkohle gar war. Während der Verkohlungszeit musste der Meiler ständig vom Köhler überwacht werden, um ein unkontrolliertes Abbrennen zu verhindern, denn es ging um wertvolles Gut. Je nach Zustand des Meilers wurden Löcher zur Sauerstoffzufuhr gestochen oder wieder verschlossen.

Köhlerhütte
Köhlerhütte im Hessenpark (Neu-Anspach, Hochtaunuskreis). ©Alexander Stahr

Die zum Teil recht großen Meilerplatten im Taunus stammen wahrscheinlich aus dem ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert. Das Kohlholz der damaligen Zeit bestand im Wesentlichen aus dürren Stangen eines Niederwaldes. Denn über Jahrhunderte wurde Raubbau am Wald betrieben. Lediglich Bannwälder, die der Obrigkeit zur Jagd dienten, wurden verschont. Zumindest zeitweise. Denn der Taunus war rund 20 Jahre lang immer wieder Kriegsschauplatz im Verlauf der Koalitionskriege gegen Frankreich. Es ist daher zu vermuten, dass das Militär, gleich ob französisch, österreichisch oder hessisch, kaum Rücksicht auf die machtlose Obrigkeit von Nassau und sonstigen Kleinstaaten nahm. Holz wurde in großen Mengen gebraucht für Schanzen, Faschinen und andere militärische Zwecke. Sodass insgesamt nur die dürren Stangen des Niederwaldes für die Köhlerei übrig blieben. Darin unterschieden sich die historischen Kohlenmeiler sicherlich von den heutigen Schaumeilern, für die dicke Holzscheite verwendet werden.

Holzkohle
Historische Holzkohle. Typisch für historische Meilerplatten in den Taunuswäldern ist die Schicht aus kleinen Holzkohlestückchen unter der Streuschicht. Sie sind der eindeutige Nachweis, dass es sich bei der Verebnungsfläche im Hang um einen ehemaligen Meilerstandort und nicht um eine natürliche Hohlform handelt. ©Alexander Stahr

Allein die große Anzahl und Dichte der Meilerplatten an vielen Orten im Taunus, aber auch der notwendige Abstand eines Meilers zum Wald lässt darauf schließen, dass es im Taunus lange Zeit keinen Hochwald gab. Der erhebliche Durchmesser der Platten von bis zu zwölf Metern lässt zudem vermuten, dass die Köhlerei nicht nur der Beschickung örtlicher Schmieden oder Hammermühlen diente, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit industriell betrieben wurde. Etwa um größere Eisenwerke, wie zum Beispiel die Michelbacher Hütte, mit Holzkohle zu beliefern. Für die Herstellung eines Hufeisens brauchte man rund 60 Kilogramm Holzkohle. Das lässt erahnen, in welchem Umfang die Köhlerei betrieben werden musste, um den Bedarf an Holzkohle zu decken. Hochstämme konnten nicht so schnell nachwachsen, wie Holz zur Deckung der Nachfrage eingeschlagen wurde. Auch die Nutzung von Brennholz der stetig wachsenden Bevölkerung erforderte immer kürzere Umtriebszeiten. In vielen Gebieten des Taunus förderte dies die Ausbreitung von Wäldern aus Bäumen, die gut vom Stock ausschlagen. Bevorzugt aus Eiche, aber auch aus Hainbuche, Esche, Elsbeere oder Hasel. Der Vorteil der Niederwälder: Die Wurzelstöcke der Bäume, treiben nach dem Fällen erneut aus und bilden nach etwa 20 bis 25 Jahren einen neuen Bestand, der erneut verkohlt werden konnte.

Aufforstungen im Taunus

Fichten
Fichtenbestand. ©Alexander Stahr

Am Ende des 18. Jahrhunderts war der Waldanteil in der Landschaft infolge der starken Nutzung stark zurückgegangen. Die Verwüstung war so weit fortgeschritten, dass eine Energiekrise drohte. Bis ins frühe 19. Jahrhundert gab es keinen Hochwald mehr wie wir ihn heute im Taunus kennen. Aus diesem Grund wurde die Nutzung des Waldes durch Verordnungen geregelt. Die Forstgesetze zielten von nun an auf nachhaltige Waldbewirtschaftung und dauerhafte Walderhaltung ab. Schon im Jahr 1713 formulierte Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) in seinem Werk über die Forstwirtschaft „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ den Begriff „Nachhaltigkeit“.

Im Zuge der systematischen Aufforstungen wurden in den Taunuswäldern auch schneller wachsende Nadelgehölze wie Fichten, Douglasien, Kiefern und Lärchen in Reinbeständen eingeführt. Doch solche Monokulturen waren anfällig gegen Schädlinge, die Kiefern gegen Schneebruch. Dem Wind fiel die Fichte vielerorts zum Opfer. Auch heute noch. Insbesondere auf Stauwasserböden (Pseudogleye). Dies sind Böden, die im Unterboden einen dichten, Wasser stauenden Horizont besitzen (z. B. tonreicher). Infolge der lang anhaltenden Vernässung des Unterbodens bildet die Fichte nur recht flache Wurzelteller aus. Bei für den Baum günstigen Bodenverhältnissen wachsen hingegen stabilisierende Senkwurzeln tief in den Untergrund. Zudem bietet der nasse Boden bei Sturm nur ungenügenden Halt.

Fichte und Stauwasserböden
Dass die Fichte auf Pseudogleyen nur ungenügend Halt findet, hat im Wesentlichen zwei Gründe. Die Wurzelatmung eines gesunden Baumes erfordert grobe Poren im Boden. Der Unterboden von Pseudogleyen ist dicht gelagert, arm an Grobporen und nass. Es herrscht dort und auch häufig darüber im gestauten Bodenwasser Sauerstoffmangel und Kohlenstoffdioxidüberschuss. Bei starkem Sauerstoffmangel und Kohlenstoffdioxidüberschuss sterben die Wurzeln der Fichte ab. Daher bleiben sie so gut es geht nahe der Bodenoberfläche und bilden flache Wurzelteller aus. Zudem dringt die Wurzelspitze der Fichte bevorzugt in weniger Dichte Bodenhorizonte ein. Der mit Wasser gesättigte und durchwurzelte Bodenbereich bietet bei starkem Wind nur ungenügend Halt, weil Wasser nicht komprimierbar ist. Sind die Poren des Bodens mit Wasser gesättigt, kommt es bei Druck auf die Baumwurzeln und somit auf den Boden durch starke Winde zur Nullreibung zwischen den Bodenbestandteilen, und der Baum kann umstürzen.

Windwurf
Windwurf. Im Jahr 2010 warf Sturmtief „Xynthia“ zahlreiche Fichten in den Taunuswäldern. ©Alexander Stahr

Seit mehreren Jahrzehnten ist die Forstwirtschaft daher bestrebt, wieder einen ökologisch stabilen Mischwald mit unterschiedlichstem Wurzelsystem und unterschiedlichster Wurzelenergie aufzubauen. Das, was wir heute als Wald kennen, war aus all diesen Gründen noch nie ein Urwald. Dichte Urwälder im Taunus, in denen sich Räuberbanden vor rund 200 Jahren versteckt haben sollen – etwa die des Schinderhannes -, gehören also ins Reich der Märchen, in die Fantasie von Schriftstellern.

Neben Niederwäldern prägten vor rund 200 Jahren parkähnliche Landschaftsbereiche mit einzelnen oder in Gruppen stehenden Hutebäumen das Antlitz des Taunus (Hute von hüten, das Vieh hüten). Ein Grund dafür war die Waldweide, die einer Naturverjüngung entgegenwirkte. Die Bauern trieben Rinder, Schweine, Pferde, Schafe und Ziegen in den Wald, der dem Vieh reichlich Futter bot. Bis zur Einführung der Kartoffel im 18. Jahrhundert als Futterpflanze war die Waldweide für die Menschen unentbehrlich. So erfolgte die Schweinemast fast ausschließlich im Wald. Hinzu kamen die Entnahme von jungem Holz und die Nutzung des Laubes als Einstreu für die Stallungen. Dies bedeutete einerseits eine Störung im Nährstoffkreislauf und auf der anderen Seite wurden Keimlinge durch das Herausrechen des Laubes zerstört. Dies alles zusammen führte dazu, dass einzelne Eichen und Buchen bei hohem Lichtgenuss weit ausladende Kronen mit tief ansetzenden Ästen ausbilden konnten. Diese Bäume trugen auch mehr Früchte zur Schweinemast. Hutewälder, aus heutiger Sicht eine Umweltsünde, hatten für Mensch und Tier früherer Jahrhunderte Vorteile. Sie boten dem Vieh durch die großen Abstände zwischen den Bäumen ausreichend Weidefläche, die Bäume selbst gaben Vieh und Hirten Schatten sowie Schutz bei Dauerregen.

Schwarzbäche und Kleine Eiszeit

Buchen
Buchen und Eichen sind im Taunus heimisch. ©Alexander Stahr

Zur Waldverwüstung kam in den vergangenen Jahrhunderten eine Vielzahl an weiteren Umweltsünden hinzu. Nicht umsonst gibt es im Taunus mehrfach den Namen „Schwarzbach“. So ist für den Schwarzbach bei Hofheim am Taunus in historischen Quellen belegt, dass dieses Gewässer seit dem 18. Jahrhundert durch Lohgerbereien so stark verschmutzt war, dass es schwarz wie Ruß daherkam. Auch die Aar im westlichen Hintertaunus (Untertaunus) diente sicherlich als Abwasserkanal, aber auch zum Antrieb von Hammerwerken, so etwa von der zweiten Hälfte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in der Hahner Eisenschmelze oder im Anfang des 18. Jahrhunderts errichteten Eisenhammer zu Bleidenstadt. Zudem trieb das Wasser der Aar weitere, überaus zahlreiche Mühlräder an. Für diese Zwecke wurden Mühlgräben angelegt und der Bachverlauf völlig verändert, rigoros umgeleitet. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Bach in der Taunussteiner Gemarkung bereits begradigt. Die Flurbereinigung in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts tat ein Übriges dazu.

Zu allem Überfluss herrschte vom Anfang des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die so genannte „Kleine Eiszeit, auch „Neuzeitliches Klimapessimum“ genannt. Im Verlauf dieser natürlichen Klimavariation gab es in Europa oft sehr kalte und lang andauernde Winter. Die Sommer waren häufig niederschlagsreich und kühl. Missernten und Hungersnöte gingen damit einher. Vor dem Hintergrund der Übernutzung der Landschaft und der Verwüstung der Taunuswälder bedeutete dies eine erhöhte Erosionsaktivität. Vor allem im 17. und 18. Jahrhundert. Es entstanden im Taunus zahlreiche, bis 15 Meter tiefe Erosionsschluchten (Runsen) mit Schwerpunkt um den unteren Mittellauf und Unterlauf, die bis heute erhalten sind.

Literatur

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Dammbeck, R., & Stahr, A. (2007): Wovon Räuber Leichtweiß, Schinderhannes & Co. Nur träumen konnten. Spuren historischer Waldnutzung im Idsteiner Land.- Jb. Rheingau-Taunus-Kreis, 59: 123-126; Bad Schwalbach.
Sippel, K., & Stiehl, U. (2006): Archäologie im Wald. Erkennen und Schützen von Bodendenkmälern (Kassel).
Stahr, A. (2011): Umwelt in großem Ausmaß zerstört. Dimension der Köhlerei vor 200 Jahren übertraf bisherige Vorstellungen.- Jb. Rheingau-Taunus-Kreis, 62: 115-116; Bad Schwalbach.
Stahr, A., & Bender, B. (2007): Der Taunus. Eine Zeitreise. Entstehung und Entwicklung eines Mittelgebirges.- 253 Abb., 253 S.; Stuttgart (Schweizerbart).
Stolz, C. (2005): Hinweise auf prähistorische Bodenerosion im Stadtwald von Bad Schwalbach (Rheingau-Taunus-Kreis).- Jb. Nassauischer Ver. Naturkde., Bd. 126: 45-55; Wiesbaden.
Stolz, C. (2008): Historisches Grabenreißen im Wassereinzugsgebiet der Aar zwischen Wiesbaden und Limburg.- Geol. Abh. Hessen, Bd. 1: 138 S. Wiesbaden.