Kubacher Kristallhöhle
Weilburg, Landkreis Limburg-Weilburg
Die Kubacher Kristallhöhle bei Weilburg an der Lahn fasziniert nicht nur durch ihre gewaltigen Kuppeln und Gewölbe, sondern auch durch eine bezaubernde und äußerst formenreiche Welt aus Calcitkristallen und Perltropfsteinen. Vor einem Abstieg in die Höhle bei einer Führung erhalten die Besucher einen Schutzhelm, da man sich an manchen Engstellen den Kopf an den Felsen stoßen kann. 347 Stufen geht es dann hinab zum Höhleneingang und später wieder hinauf (456 Stufen insgesamt bis zum Ende der Führung). Ins Schwitzen dürften Besucher kaum kommen, denn in der Höhle herrscht immer eine Temperatur von neun Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit beträgt dabei 85 Prozent.
Dieses Höhlenklima und die vielen Stufen sind nichts für Personen mit Herzbeschwerden, Kreislaufbeschwerden, für Personen, die gelegentlich Nitro-Zerbeiß-Kapseln oder – Spray einnehmen müssen sowie für Personen mit starken Gehbehinderungen. Darauf wird eindrücklich auf Schildern und auf der Homepage des Höhlenvereins Kubach e.V. hingewiesen.
Die Führung in der Höhle dauert rund 45 Minuten. Dabei erfährt man viele interessante Dinge von den Höhlenführern. Zum Beispiel, dass erst im Jahr 1974 zum ersten Mal Menschen in die Kubacher Kristallhöhle gelangten, die auf außergewöhnliche Weise entdeckt wurde. Denn gesucht wurde eine prächtige Tropfsteinhöhle, auf die man nach Aussage alter Bergleute im 19. Jahrhundert gestoßen war. Doch ihre Lage war in Vergessenheit geraten. Gefunden hat man schließlich die Kubacher Kristallhöhle.
Die Höhle ist im mehr als 300 Millionen Jahre alten Kalkstein entstanden. Damals war das Gebiet des heutigen Flusses Lahn Teil eines warmen, tropischen Meeres, das in Äquatornähe lag. In den flachen Meeresbereichen siedelten Korallen an den Hängen von im Meer aktiven Vulkanen und bildeten nach und nach ein mächtiges Kalkriff. An den Höhlenwänden findet man heute die versteinerten Reste der Riff-Bewohner. Millionen Jahre später drang Wasser in Klüfte und Spalten des Kalkgesteins ein und löste den Kalkstein auf. Gelegentlich lagerten sich die gelösten Calcium-Ionen wieder als Calciumcarbonat ab und bildeten auf diese Weise beeindruckende Kristallformen.
Diese Prozesse sind bis heute noch nicht abgeschlossen. Vom Frühjahr bis zum Spätsommer bildet sich in der Höhle der so genannte „Sommersee“. Im dunklen, geheimnisvollen Wasser spiegelt sich, je nach Jahreszeit, die Beleuchtung wider. In manchen Jahren allerdings bleibt das Wasser ganz aus. Ab 1975 wurde die Höhle erschlossen. Sie ist seit 1981 für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Höhle besitzt die höchste Halle aller deutschen Schauhöhlen. Sie ist 30 Meter hoch. 73.000 Besucher zählte man im ersten Jahr. Ein großer Parkplatz für Busse und PKW befindet sich unmittelbar am Höhleneingang. Das Höhlenhaus bietet ausreichend Platz für Besucher, dort steht auch ein Kiosk für Erfrischungen zur Verfügung. Interessant ist auch das Museum mit seiner Mineraliensammlung und Ausstellungsstücken zum ehemaligen Bergbau in der Region. Und vor der Höhle gibt es eine Ausstellung der Taunusgesteine.
Öffnungszeiten: 25. März bis 05. November. Führungen finden statt: Werktags von 15.00 bis 17.00 Uhr Samstag und Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. An gesetzlichen Feier- und Brückentagen ebenfalls von 10.00 bis 17.00 Uhr. Während der hessischen Osterferien, Sommerferien und Herbstferien gelten werktags folgende Öffnungszeiten: 13.00 bis 17.00 Uhr
Adresse: Kristallhöhle Kubach, Auf dem Kalk 1, 35781 Weilburg-Kubach
Anfahrt: Eine Haltestelle der Buslinie 289 des Rhein-Main-Verkehrsverbundes befindet sich in unmittelbarer Nähe des Höhlengebäudes, mit dem Auto auf der B 49 oder B 456 bis Weilburg fahren und im näheren Umkreis der Beschilderung zur Kristallhöhle folgen. Am Höhlengebäude befindet sich ein großer, gebührenfreier Parkplatz für PKWs und Busse
Internet: www.kubacherkristallhoehle.de
Geodaten: 50.468261, 8.302593