Lahnstein, Rhein-Lahn-Kreis

Pyromorphit "Emser Tönnchen"
Pyromorphit „Emser Tönnchen“ aus dem Taunus (kleine grünliche Mineralien). Das Mineral kommt im oberflächennahen Bereich von Bleilagerstätten vor. Hier entsteht Pyromorphit durch die Verwitterung von bleihaltigen Mineralien in Verbindung mit wässrigen Lösungen, die das Phosphat enthalten. ©Alexander Stahr
Bergbaumuseum
Bergbaumuseum Friedrichssegen. ©Alexander Stahr

Östlich des Lahnsteiner Stadtteiles Friedrichssegen befinden sich im Erzbachtal die Überreste der Bergwerksanlagen der Grube Friedrichssegen. Schon die Römer sollen dort Blei-, Kupfer- und Zinkerz abgebaut haben. Urkundlich gesichert ist die Vergabe von Schürfrechten ab dem Jahr 1220. Während der Blütezeit der Grube in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden modernste Aufbereitungsanlagen errichtet. Im Jahr 1880 legte man die erste Grubenzahnradbahn im Königreich Preußen an. Die Streckenlänge betrug 2.509 Meter und reichte vom Kölsch Loch nach Ahl bis zur Lahn. Die Sozialstruktur war für die damalige Zeit vorbildlich. Es gab eine Volksschule, eine Krankenanstalt samt Apotheke sowie eine Badeanstalt und Wäscherei.

„Kölsch Loch“
Der Ortsteil „Kölsch Loch“ der Grube Friedrichssegen im Jahr 1905. ©Alexander Stahr

Im Jahr 1895 ergab ein Gutachten, dass die Grube fast ausgebeutet sei, woraufhin man die Grube im Jahr 1900 verkaufte. 1913 kam es zum Konkurs. Die Grube wurde stillgelegt und alles Brauchbare verkauft. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es noch einmal Versuche, Erze zu fördern, die ebenfalls scheiterten. Was blieb sind die Stollenmundlöcher, Reste der Aufbereitungsanlagen und alte Wohngebäude der Bergleute.

Lage des Bergbaumuseums Friedrichssegen. ©Gemeinfrei, openstreetmap.de

Heute gibt es das Bergbaumuseum Grube Friedrichssegen des Arbeitskreises Grube Friedrichssegen. Zu bestaunen gibt es neben Friedrichssegener Mineralien wie beispielsweise Azurith, Pyromorphit (Emser Tönnchen), Malachit, Chalcopyrit, Zink, Blei und Pyrit (Katzengold) und vielen interessanten weiteren Exponaten ein beeindruckendes Modell des Friedrichssegener Tales mit Gebäuden und Werkanlagen aus der Zeit um 1905-1910. Das Modell ist 7,25 Meter lang. Auf der Internetseite des Bergbaumuseums kann man die Geschichte der Grube im Detail nachlesen.

Anschrift: Bergbaumuseum Grube Friedrichssegen, Ahler Hof (Stadtteil Friedrichssegen), 56112 Lahnstein
Öffnungszeiten: April bis Ende Oktober, Dienstags von 14.00 – 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung, Tel.: +49 (0)2621-50848, der Eintritt ist frei
Anreise mit dem ÖPNV: Haltestelle Lahnstein-Friedrichssegen Bahnhof, RMV-Bahnlinie RB23, 10 Min. Fußweg
Geodaten: 50.3099813, 7.6498854