Mit Optimismus nimmt das Lahn-Marmor-Museum seinen Betrieb nach der Corona-Pause wieder auf. ©Lahn-Marmor-Museum

Am Samstag, dem 16. Mai eröffnete das Lahn-Marmor-Museum in Villmar nach einer Corona-Pause wieder seine Tore. „Wir sind für die restliche Museumssaison 2020 gut gerüstet. Unser Museum und unser Programm wurden an die Hygieneempfehlungen des Hessischen Museumsverbandes angepasst. So können derzeit leider keine Gruppen geführt werden. Wir freuen uns aber auf viele Einzelbesucher und Familien von nah und fern. Wer dieses Jahr seinen Urlaub nicht am Mittelmeer verbringen kann, sucht wahrscheinlich nach interessanten Zielen in seiner Heimat. Hier kann ich einen Besuch in unserem Museum nur empfehlen. Interessierte mögen einen Blick in unser Internetangebot werfen: www.lahn-marmor-museum.de.“, erklärt Hermann Hepp vom Stiftungsvorstand. „Ursula Alban vom Förderverein berichtet: „Der Verein Lahn-Marmor-Museum hat die Zwangspause für Investitionen im Museum genutzt.“

Rudolf Conrads vom Stiftungsbeirat freut sich darauf, ab dem kommenden Wochenende die Ausstellung „Prof. Elmar Hillebrand – ein Kölner Bildhauer in Villmar“ zeigen zu können. „Diese Ausstellung ist ein echtes Highlight zum Internationalen Museumstag am nächsten Sonntag“, so Conrads. Über eineinhalb Jahre hat er diese Ausstellung zusammen mit dem Sohn von Elmar Hillebrand, dem Bildhauer Johannes Hillebrand, vorbereitet. Am Sonntagnachmittag wird er im Museum für Auskünfte zur Verfügung stehen. Die Ausstellung zeigt das Leben des Künstlers Elmar Hillebrand und sein umfassendes persönliches Netzwerk. Hierzu gehörten nicht nur zahlreiche Architekten, sondern auch so bekannte Künstler wie Josef Beuys und Günter Grass oder auch der Limburger Bildhauer Karl Matthäus Winter, der wie Hillebrand an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die Geschichte des Severinsdenkmals, das heute über das Zentrum Kölns wacht und vor über 50 Jahren in Villmar entstanden ist. Viele der in der Ausstellung zu sehenden Fotos sind in Villmar und im Steinmetzbetrieb Engelbert Müller aufgenommen worden. So wird u.a. der kürzlich verstorbene Bildhauer Walter Schmitt aus Aumenau zu sehen sein, der mehr ein Jahr lang aus einem 30 Tonnen Block Carraramarmor das Kölner Severinsdenkmal schlug. Hillebrand war bundesweit tätig, u.a. in Wiesbaden, München und Trier, wo er den Orgelprospekt der Klais-Orgel im St. Petrus Dom künstlerisch gestaltet hat. Die Ausstellung zeigt auch exemplarisch an sechs Projekten die Entstehung von Hillebrands Kunstwerken. „Prof. Hillebrand ist 75 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs eindeutig als einer der großen Kulturpioniere der Nachkriegszeit anzusehen, der sowohl wichtige Beiträge zur kulturellen Neuorientierung Deutschlands nach dem Nationalsozialismus geleistet als auch zum Wiederaufbau bedeutender Kulturdenkmäler beigetragen hat.“, meint Ausstellungskurator Conrads.

Das für den Internationalen Museumstag vorgesehene Erzählcafé muss leider wegen der Corona-Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Quelle: Lahn-Marmor-Museum