Erdkröten
Erdkröten „huckepack“ auf Wanderschaft im Taunus. ©Alexander Stahr

Wie in jedem Frühjahr beginnen die Erdkröten ihre Wanderung zu den Laichplätzen. Doch das ist nicht ungefährlich. Vor allem Straßen können zu tödlichen Fallen für die Tiere werden. Bereits gegen Ende Februar verlassen die Erdkröten ihre Winterquartiere unter Felsbrocken, Baumstümpfen, Laub oder in Erdlöchern. Außentemperaturen von etwa zehn Grad Celsius und feuchte Witterung veranlassen die Tiere, zu ihren Laichgewässern aufzubrechen.

Dafür nehmen die Weibchen in der Nacht mehrere Kilometer Wanderstrecke auf sich, während sich die Männchen von ihnen tragen lassen. Die Tiere kehren immer wieder zu dem Gewässer zurück, in dem sie selbst aufgewachsen sind, sich als Kaulquappen in großen Massen tummelten. Drei bis vier Monate dauert es, bis sich eine Kaulquappe in eine kleine Kröte verwandelt.

Die Tiere besitzen ein besonderes Organ, das ihnen die Orientierung ermöglicht. Gelangen sie in die Nähe „ihres“ Gewässers, können sie es sogar über den Geruchssinn erkennen. Nun kann es sein, dass dieses Gewässer eine Pfütze war, die es nicht mehr gibt. In diesem Fall wird die Kröte versuchen, ein anderes Gewässer aufzusuchen. Wird sie überhaupt nicht fündig, kann sie den Laich im Körper zurückbilden.

Oft kommt es vor, dass der Wanderweg der Kröten von einer Straße gekreuzt wird. Damit nicht jedes Jahr Tausende von Kröten überfahren werden, haben Naturschutzorganisationen und Naturfreunde an besonders gefährlichen Stellen so genannte Krötenschutzzäune errichtet. Diese sind etwa kniehoch und bestehen aus Holz oder Kunststoff.

Wenn die Erdkröten den Zaun erreichen, versuchen sie immer wieder darüber hinweg zu klettern. Dabei bewegen sie sich immer weiter am Zaun entlang. Sie fallen schließlich in einen eingegrabenen Eimer, der regelmäßig auf der anderen Straßenseite entleert wird, oder sie gelangen zu einer Unterführung, durch die sie sicher auf die andere Seite der Straße gelangen können. Erdkröten stehen übrigens unter Naturschutz und dürfen auch als Kaulquappen nicht gefangen werden. Es sei denn, man trägt sie im Eimer kurz über die Straße.