Zecke
Zecke. ©Gemeinfrei

Spätestens seit April lauern die Zecken wieder im Gras, auf Laubblättern am Boden oder im Gebüsch des Taunus. Von den Bäumen fallen sie nicht wie viele Leute immer noch glauben. Laut Experten soll 2018 ein Zeckenjahr werden. Diese kleinen Tierchen, die zu den Spinnentieren gehören, können zwei schwere Infektionskrankheiten übertragen. Dies sind die so genannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, und die Borreliose.

FSME ist eine Infektion durch ein Virus, Borreliose wird durch Bakterien verursacht, die Borrelien heißen. Gegen das FSME-Virus gibt es Impfungen, gegen Borrelien nicht. In den Landkreisen des Taunus traten bislang vereinzelt FSME-Erkrankungen auf, die aber nicht der Definition für ein FSME-Risikogebiet gemäß dem Robert Koch-Institut entsprechen. Spezielle Risikogebiete für Borreliose gibt es nicht – daher auch nicht im Taunus.

Doch selbst wenn beide Infektionen nach einem Zeckenstich nicht auftreten (sollte von einem Arzt im Ernstfall abgeklärt werden), kann der Stich für empfindliche Personen sehr unangenehme Folgen haben. Dazu zählen extrem starker Juckreiz bis zur Blasenbildung an der Einstichstelle. Wird dabei bewusst oder unbewusst an der Einstichstelle gekratzt, kann dies unter Umständen zu schwerwiegenden Infektionen führen. Besonders tückisch sind die winzigen Zeckennymphen. Diese „kleinen schwarzen Pünktchen“ verursachen durch ihren Stich einen plötzlich auftretenden starken Juckreiz und sollten umgehend entfernt werden.

Auf Wanderungen im Taunus sollte man auch bei höheren Sommertemperaturen lange Kleidung tragen. Nach längeren Aufenthalten in der Natur oder im Garten sollte man danach vorsichtshalber nachsehen, ob nicht doch solch ein Tier an einem hängt. Es gibt zwar Mittel zu kaufen, die Zecken abschrecken, aber sie halten nicht lange vor und sind auch nicht hundertprozentig sicher. Zecken sind übrigens auch für Haustiere wie Hunde und Katzen gefährlich. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann beraten, welche vorbeugende Mittel es für Vierbeiner gibt.

Hat sich tatsächlich eine Zecke am Körper festgebissen, lässt man sie, wenn möglich, am besten fachmännisch entfernen. In der Apotheke oder beim Arzt. Oder man benutzt eine spezielle Zeckenzange, die in Apotheken oder im Drogeriefachhandel erhältlich ist. Denn ohne fachmännische Entfernung oder ohne Verwendung einer Zeckenzange besteht die Gefahr, dass die Zecke beim Entfernen – etwa mit einer herkömmlichen Pinzette – gequetscht wird. Dann werden die Krankheitserreger erst recht aus der Zecke in den Körper gedrückt. Die Hautstelle, an der die Zecke entfernt wurde, sollte man einige Wochen beobachten. Zeigt sie auffällige Veränderungen, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Weitere Informationen unter www.zecken.de.