Schau der Landwirtschaft
Von links: Andrea Müller, die Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins, Usingen, den Usinger Bürgermeister Steffen Wernard, Joachim Saltenberger vom diesjährigen Kerbe treibenden Verein, der UTSG, Ortslandwirtin Miriam Preis mit einer 14 Monate alten Angus-Kuh und Landrat Ulrich Krebs. ©Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis. Landrat Ulrich Krebs hat zusammen mit dem Usinger Bürgermeister Steffen Wernard das Programm des diesjährigen Usinger Laurentius Markts bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Das zweitgrößte Volksfest im Hochtaunuskreis beginnt mit dem Marktgottesdienst am kommenden Donnerstag und endet mit Ablauf des Montags, 10. September. In Usingen werden rund 40 000 Gäste aus der gesamten Rhein-Main-Region erwartet, darunter 1350 Kinder aus Grundschulen und Kindergärten am Laurentius Markt-Montag – und rund 450 große und kleine Tieren mit ihren Züchtern auf der Landwirtschaftsschau.

Für Landrat Krebs ist der Laurentius Markt ein Fest für den gesamten Hochtaunuskreis. Das landwirtschaftlich geprägte Usinger Land sei Gastgeber für den Vordertaunus und die angrenzende Frankfurter Region, deren Menschen das Traditionsfest im September sehr schätzten. „Die Landwirtschaft ist noch immer sehr wichtig für den Kreis“, sagte Krebs. Das zeigten die ausstellenden Züchter mit ihren Tieren, aber auch die Anbieter von regionalen Produkten, wie in diesem Jahr zum ersten Mal der jungen Wickerer Winzer Peter Flick mit seinem Stand. Dieses Angebot mache die Land-Partie für genussbewusste Menschen aus der ganzen Region attraktiv.

Für den Usinger Bürgermeister Steffen Wernard ist das Traditionsfest schon seit Kindertagen ein wichtiger Termin für das Usinger Land und darüber hinaus. Er lobt die Verbindung der landwirtschaftlichen Leistungsschau mit einem Volksfest, der Laurentiuskerb mit seinem Zelt und den Fahrgeschäften und dem Krammarkt am Sonntag. „Der Laurentius Markt ist das älteste Volksfest in der Region und er hat sich unglaublich entwickelt. Ich freue mich sehr darüber, dass immer mehr Gäste auch aus der Region zu uns kommen“, sagt Steffen Wernard.

Doris Staehr vom Hubertushof in Neu Anspach stellte eine aus unterschiedlichen Getreidesorten gebundene Erntekrone vor, die sie mit befreundeten Landfrauen und dem Verein Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen Usingen gefertigt hat. Das etwa zehn Kilo schwere Stück ist rund 50 mal 70 Zentimeter hoch und es braucht rund 60 Arbeitsstunden für seine Fertigung. Eine Krone zu binden, ist eine Kunst, die nicht mehr viele beherrschen, erklärt Staehr. Das traditionelle Symbol für eine gute Ernte wird während des Laurentius Marktes im Ehrengastzelt hängen. Danach wird die Krone in einer Vitrine, die der Verein Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen spendet, im Amt für den Landwirtschaftlichen Raum im Landratsamt in Bad Homburg ausgestellt.

Auf der Land-Partie sind in diesem Jahr die Landschaftspfleger und „Rasenmäh-ä-her“ Schafe besonders vielfältig vertreten. Zwölf unterschiedliche Schafsrassen werden am Sonntag und Montag gezeigt, vom kleinsten Schaf bis zum Arnold Schwarzenegger unter den Schafen ist alles dabei, was ein wolliges Kleid trägt. Auch seltene Rassen sind zu sehen wie die seltenen „Coburger Füchse“. 14 Züchterinnen und Züchter zeigen die Tiere, vom professionellen Schafhalter bis zur kleinen Hobbyhaltung. 28 Schafszüchter mit insgesamt etwa 3100 Tieren gibt es im Hochtaunuskreis.

Das Schafs-Thema findet in diesem Jahr außerdem auf einer künstlerischen Ebene statt. Zum einen zeigt der Fotograf Detlef Sundermann in der Nähe der Schafgatter seine Schwarz/Weiß-Dokumentation über die Schafzuchtfamilie Velte aus Wehrheim, die er ein Jahr lang bei ihrer Arbeit begleitet hat. Zum anderen stellt die Malerin Barbara Focke zehn ihrer Schafsnasen-Porträts aus – und zwar direkt neben den Gattern der Originale. Die Reproduktionen der Portraits werden unter den Kindergarten-Gruppen und Schulklassen verlost, die am Montag die Land-Partie besuchen.

Insgesamt sind auf dem Wiesen-Gelände am Sonntag und Montag rund 450 Tiere zu sehen, Pferde und Ponys, Kaninchen aller Arten, jeder Menge Rindviecher, sowie Schafe, Ziegen und Hühner oder Gänse. Am Sonntag starten die Pferdeschauen um 8.15 Uhr. Die Vorsitzende des Usinger Reit- und Fahrvereins, Andrea Müller, freut sich auf die Präsentationen von 60 Ponys, 52 Warmblut- und 34 Kaltblutpferden, die von ihren Besitzern aus der Region und ganz Hessen sowie den angrenzenden Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zur großen Pferdeschau in Usingen angemeldet wurden.

Ab etwa 13.30 Uhr gibt es ein kleines Programm auf dem Parcours. Dabei geht es um Tiere in der Landwirtschaft und was sie können. Es werden Dressurvorführungen mit Pferden und Ponys oder Agility-Übungen mit Hunden zu sehen sein. Am Montag müssen dann ab 9 Uhr alle tierischen Models auf den „Laufsteg“. Landrat Ulrich Krebs, Bürgermeister Steffen Wernard und weitere Ehrengäste übergeben die Preise gegen 12 Uhr, begutachtet und beurteilt werden die Tiere von einer Fachjury. Renommierte Preisrichter haben für die Pferdeschauen zugesagt, dies zeigt den bundesweit hohen Stellenwert der Schau auf dem Laurentius Markt. Die Kinder küren ihre schönste Kuh, die Miss Usingen 2018, am Montagvormittag unter den Fleckviehrindern.

Der Montag ist der „Taunus-Tag“ der Schulklassen und Kindergärten“, eine Rallye mit Fragen aus der Landwirtschaft leitet die jungen Gäste über das Gelände. „Das Angebot an Grundschüler und Kindergartenkinder, Tiere, Pflanzen und Landwirtschaft zu erkunden, ist eine echte Erfolgsgeschichte“, freut sich Landrat Ulrich Krebs. 1350 Kinder haben sich in diesem Jahr angemeldet, aus dem Hochtaunuskreis und den angrenzenden Landkreisen und der Stadt Frankfurt.

Im Schatten des großen Usinger Kerbebaums auf dem neu gestalteten Festplatz findet die Laurentiuskerb der Usinger TSG 1846 e.V. mit vielen Höhepunkten statt. Am Marktsonntag steigt parallel zur „Land-Partie“ auf dem Wiesengelände die „Land-Party“ im Festzelt, wie Joachim Saltenberger, der Ehrenvorsitzende des Vereins, erklärt. Mit Live-Musik auf der Bühne und dem traditionellen Tauziehen der Vereine im Mittelgang des Festzeltes trifft man sich hier zum Mittagessen und genießt ein Unterhaltungsprogramm am Nachmittag. Highlight des Partyprogramms ist das Konzert der Rodgau Monotones am Freitag, 7. 9., um 20 Uhr im Festzelt.

Um Plastikmüll zu vermeiden und im Zeichen einer größerer Umweltverträglichkeit der Volksfeste werden die Getränke im großen Biergarten in diesem Jahr erstmals in wiederverwendbaren Bechern ausgegeben. Die Feiern im Festzelt starten am Samstag, 8. September mit dem Einmarsch des traditionellen Festzuges mit Fackeln und Laternen. Um 19 Uhr ist Treffpunkt auf dem Schlossplatz, dann machen sich die Teilnehmer zur Musik der Schützenkapelle Finsternthal/Hunoldstal auf den Weg ins Festzelt. Der Ausklang der Laurentiuskerb wird beim Frühschoppen am Kerbmontag gefeiert. Fahrgeschäfte und Vergnügungsstände sorgen auf dem Festplatz für Nervenkitzel und Unterhaltung.

Der Krammarkt auf der Bahnhofsstraße startet am Samstag ab 17 Uhr mit 140 Ständen und lädt am Sonntag und Montag von 9 bis 18 Uhr zum Stöbern und Kaufen ein. Bereichert wird der Krammarkt durch die kostenlosen Mitmach- und Informationsangebote am RMV-Mobil sowie an den Stationen des SÜWAG-Energiegartens, welcher am Neuen Marktplatz aufgebaut sein wird.

Etwas Besonderes sind auch in diesem Jahr die Fahrten mit zwei historischen Bussen am Sonntag, 10. September, dessen Reinerlös dem Hilfsverein „Wir helfen“ in Usinger Land zugutekommt. Der blaue Büssing Präfekt 13 aus dem Jahr 1967 pendelt zwischen Bad Homburg Busbahnhof und dem Usinger Bahnhof. Eine Hin- oder Rückfahrt kostet jeweils drei Euro, die erste Fahrt startet um 9.30 Uhr ab Bad Homburg, der letzte Bus verlässt den Usinger Bahnhof um 17.30 Uhr.

Am Sonntag startet um 12 Uhr in Bad Homburg eine Sonderfahrt. Mit im Bus sitzen Landrat Krebs und einige prominente Gäste. Diese Tour kostet 10 Euro und beinhaltet  eine an die Fahrt anschließende Führung über den Laurentiusmarkt mit Dr. Nikolaus Bretschneider-Herrmann, dem Leiter des Amtes für den Ländlichen Raum, und einen Imbiss ein. Anmeldungen sind noch begrenzt möglich am 6. September von 8 bis 16 Uhr unter +49 (0)6172-999-4415. Die Anmeldungen werden nach Eingang bearbeitet.

Der zweite Oldie-Bus, ein gelber Schweizer Postbus, Magirus O 3500 aus dem Jahr 1953 mit vollverglaster Dachpartie, fährt Sightseeing-Runden von Usingen nach Wehrheim und zurück. Das Fahrgeld beträgt fünf Euro. Die erste Fahrt startet um 9.30 Uhr ab Usingen Bahnhof, für Kinder bis 12 Jahren sind alle Fahrten kostenlos. Der Fahrplan ist unter www.verkehrsverband-hochtaunus.de abrufbar.

Quelle: Hochtaunuskreis