Sattelschweine
Sattelschweine. ©Eva Otto

Am ersten November-Wochenende heißt es im Freilichtmuseum Hessenpark wieder „Von der Sau zur Worscht“. Bei der beliebten Winterveranstaltung erhalten Museumsbesucher einen Einblick in das Fleischerhandwerk früherer Zeiten. In der historischen Schlachtküche zerlegt Metzger Frank Wagner aus Schöffengrund ein geschlachtetes Schwein und verarbeitet es zu Wurst, so wie es bei Hausschlachtungen früher auf dem Land üblich war.

Die Besucher haben die Möglichkeit bei der Herstellung der Hausmacher Wurst zuzuschauen und sich dabei über die Fleischqualität der Sattelschweine und über die Unterschiede zur industriellen Wurstherstellung informieren. Vom Geschmack des Sattelschweinfleisches kann man sich gleich vor Ort überzeugen. Verschiedene Bio-Produkte stehen zum Verkauf bereit.

In der historischen Küche im Haus aus Eisemroth schwingen die Hausfrauen ebenfalls das Fleischermesser. Dabei fällt natürlich auch die eine oder andere Kostprobe ab. Für Kinder gibt es verschiedene Mitmachaktionen zum Thema. Sie können töpfern oder Hampelschweine basteln. Um 15 Uhr steht außerdem die Schauspielführung „Allerlei Schweinerei“ auf dem Programm, die interessierte Besucher in eine Zeit mitnimmt, in der die Stallhaltung von Schweinen und anderen Nutztieren noch nicht selbstverständlich war.

Das für die Veranstaltung verwendete Fleisch stammt von den im Museum gezüchteten Deutschen Sattelschweinen und ist biozertifiziert. Das relativ langsame Wachstum und der hohe Speckanteil der Rasse sorgen für einen ausgezeichneten Geschmack. Doch gerade wegen dieser Eigenschaften gehören die Sattelschweine heute zu den extrem bedrohten Nutztierrassen, denn die heutige Fleischindustrie bevorzugt schnell wachsende Schweine und der Verbraucher eher mageres Fleisch. Das Freilichtmuseum Hessenpark ist einer von zwei Herdbuchzuchtbetrieben in Hessen, die die Rasse des Deutschen Sattelschweins züchterisch erhalten.

„Von der Sau zur Worscht“, Sonntag, 4. November 2018, 11 bis 16 Uhr.

Quelle: Hessenpark