Hessenpark
Am 1. März beginnt im Hessenpark die neue Museumssaison. ©Michael Himpel

Eine neue Dauerausstellung in der Gärtnerei aus Rechtenbach, die Wiedereröffnung des Hauses Heck aus Friedensdorf mit einer Installation über das Alltagsleben einer Schreinerfamilie, das neue gastronomische Angebot unter Regie der Hessenpark Gastgeber, eine Sonderausstellung mit Karikaturen von Greser & Lenz und ein buntes Veranstaltungsprogramm: 2019 können Besucher im Hessenpark viel erleben! Am 1. März beginnt die neue Museumssaison im Freilichtmuseum Hessenpark. Bis Ende Oktober können Besucher jeden Tag von 9 bis 18 Uhr eine Reise in die hessische Vergangenheit unternehmen. Mehr als hundert historische Gebäude laden auf dem 65 Hektar großen Gelände dazu ein, dem ländlichen und kleinstädtischen Leben früherer Zeiten nachzuspüren. Traditionelle Handwerksvorführungen, spannende Ausstellungen, original eingerichtete Gebäude, Mitmachaktionen für Jung und Alt, öffentliche Führungen und zahlreiche Veranstaltungen machen den Hessenpark zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Taunus.

Neue Attraktionen

Die im Mai 2018 eröffnete Gärtnerei aus Rechtenbach ist im Laufe der Saison erstmals für Gäste zugänglich und wird zudem museal aufgewertet. Ab Sommer ist hier die neue Dauerausstellung „Von Pflanzenzüchtern und Blumenbindern“ über die ländliche Gärtnerei Weidmann zu sehen. Anhand der Firmengeschichte von 1919 bis 2005 wird die Entwicklung des Gärtnerberufs, der Floristik und der Friedhofsgärtnerei deutlich gemacht. Auf Basis der Originaleinrichtung des Gewächshauses von 1957 können Besucher Arbeitsgeräte im Wandel der Zeit bewundern. Schulklassen lernen im Rahmen des buchbaren Schulprojekts „Junges Gemüse“ die Funktion von Gewächshäusern und die Arbeitswelt der Gärtner kennen. Darüber hinaus wird die Gärtnerei zur Anzucht der museumseigenen Pflanzenproduktion genutzt.

Ein Stück weiter die Dorfstraße hinunter entsteht im Haus Heck aus Friedensdorf eine Dauerausstellung über das Alltagsleben einer Schreinerfamilie um 1840. „Bei Hecks zu Hause“ geht neue Wege in der Wissensvermittlung. Möbel und andere Originale aus der Sammlung – teils hinter Glas gesichert, teils frei zugänglich – werden ergänzt durch Rekonstruktionen, die angefasst und ausprobiert werden können. Wer möchte, darf sich sogar ins Bett legen. Illustrationen an den Wänden und Video-Sequenzen zeigen die Lebenssituation der Familie Heck Mitte des 19. Jahrhunderts. Weil es sich um einen Schreinerhaushalt handelt, vermittelt eine Station in der Werkstatt mit Hölzern in verschiedenen Bearbeitungsphasen die Haptik des Schreinerhandwerks. In den letzten Jahren wurde das Haus als kleines Sonderausstellungsgebäude genutzt, die neue Dauerausstellung soll im Spätsommer eröffnet werden.

Sonderausstellungen

In der Saison 2019 zeigt das Freilichtmuseum drei neue Sonderausstellungen: Im Haus aus Gemünden (Wohra) sind ab dem 17. März Karikaturen von Greser & Lenz zu sehen. Unter dem Motto „Hessen först!“ wurden aus dem umfassenden Archiv der Künstler, die 2018 mit dem Deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnet wurden, etwa 70 handverlesene Karikaturen mit engem Hessenbezug ausgewählt. Einige Blätterbücher runden die Ausstellung ab, indem sie einen Einblick in die Arbeitsweise der erfolgreichen Karikaturisten geben. Von ihrer Heimat Aschaffenburg aus nehmen diese nicht nur die Republik und ihre politische Landschaft ins Visier, sondern auch unser Alltagsleben und unsere Fortschrittsgläubigkeit. Greser & Lenz lassen ihre Protagonisten diese Szenen nicht selten in breitestem Frankfurterisch kommentieren.

Im Festen Haus aus Ransbach stehen anlässlich der Grenzöffnung vor 30 Jahren ab dem 7. April „Kleine Mauerfälle“ im Fokus. Die Ausstellung ist den vielen kleinen Mauerfällen im Grenzabschnitt zwischen Hessen und Thüringen nach dem Fall der Berliner Mauer gewidmet. In Foto- und Filmdokumenten berichtet sie von der Freude des Wiedersehens, dem Glück der beendeten Trennung und dem neuen Umgang mit den alten, fremd gewordenen Nachbarn. In Biografien von Anwohnern der Grenze wird deutlich, welche Einschränkungen, Verletzungen und Benachteiligungen diese hervorrief und wie sich ihre Auflösung in persönlichen Lebenswegen niederschlug.

Die Sonderausstellung im Fotohaus greift dieses Mal die achtzigjährige Geschichte des View-Masters auf. So wie Uhu für Klebstoff oder Tempo für Papiertaschentücher ist der View-Master eine Marke, die als Synonym für Stereobetrachter steht. 2019 wird er 80 Jahre alt. Zu diesem Anlass präsentiert der Hessenpark eine Ausstellung im Haus aus Queck. Das Spektrum der gezeigten Objekte reicht von allen offiziell produzierten Modellen, den View-Master-Kameras, Plagiaten und Merchandising-Produkten über die Themen Kunst, Musik und Architektur bis hin zum neuen Virtual-Reality-Betrachter.

Aufgrund des großen Erfolgs weiterhin zu sehen ist die Sonderausstellung „Wanderlust“ in der Stallscheune aus Asterode, die anlässlich des 150. Taunusklub-Geburtstags 2018 zwei Jahrhunderte Naturbegehung im Taunus beleuchtet. Drei verschiedene Wanderrouten führen durch das Gebäude. Die Besucher wählen ihre Route je nach Informationsbedürfnis und Interesse selbst aus: Für Kinder gibt es den „Ziegenpfad“, für Taunus-Fans den „Taunidenweg“ und für Profis den „Gipfelsteig“.

Öffentliche Führungen und Vorträge

Auch in der Saison 2019 bietet das Freilichtmuseum von März bis Oktober jeden Samstag und Sonntag um 15 Uhr öffentliche Führungen für Besucher an. Die Themenpalette ist breit gefächert: Von allgemeinen Museumserkundungen über Bienen-, Kräuter-, Ausstellungs- und Fachwerkführungen bis hin zu den beliebten Rundgängen mit dem Museumstheater ist für jeden Geschmack das richtige Angebot dabei. Alle öffentlichen Führungen sind im Museumseintritt inklusive, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Vielfältiges Veranstaltungsprogramm

Neue Thementage, Ferienprogramme mit Aktionen zum Mitmachen, große Feste und abwechslungsreiche Märkte – das Veranstaltungsprogramm 2019 ist bunt und vielseitig. Das „Frühlingserwachen“ können kleine und große Besucher Ende März in der Gärtnerei, bei Vogelstimmenwanderungen, in der Küche im Haus aus Eisemroth und beim Blütenfilzen feiern. Am 11. Mai veranstaltet der Hochtaunuskreis seinen Europa-Tag im Hessenpark. Alle Museumsgäste haben an diesem Tag freien Eintritt. Im Rahmen des Thementags „Alte Sorten, alte Rassen“ stehen im Juni historische Pflanzen und Haustierrassen im Zentrum des Interesses. Im Juli können Kinder nachempfinden, wie ihre Altersgenossen vor hundert Jahren gespielt haben. Der Verzicht aufs Handy fällt da ganz bestimmt nicht schwer. Im August präsentiert der Verein Historische Fahrräder e.V. anlässlich der Velocipediade 2019 ein buntes Programm mit Auktionen, Fahrradwettbewerben und einer Ausfahrt auf historischen Rädern. Im September geht mit Landbriefträger Rudi und neuen Ausstellungsmodulen im Haus aus Ahlbach die Post ab. Am 3. Oktober findet ein Erzählcafé zum Tag der Deutschen Einheit statt. Der Thementag im November widmet sich dem Tod auf dem Land. Und im Dezember lädt der beliebte Adventsmarkt zu einem vorweihnachtlichen Bummel durch das Museum ein. Außerdem auf dem Programm: der Trimm-Dich-Tag, der Märchentag, die Kinderwoche, der Treckertreff, die bewährten Klassiker Ernte- und Apfelfest, die Pflanzenmärkte im Frühling und Herbst und vieles mehr. Ein wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms ist auch das Museumstheater. Besucher dürfen sich im Frühjahr, Sommer und Herbst auf die Tage der Schauspielführungen freuen. Auch das Theaterstück „Die Wege des Herrn sind unergründlich“ wird im März, Mai, Juni, Oktober und November wieder in der Kirche aus Kohlgrund aufgeführt.

Baumaßnahmen im Gelände

Für das Museum von grundlegender Bedeutung ist die Erweiterung des Magazingebäudes. Die Arbeiten werden in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Zu den wichtigen Baumaßnahmen gehört darüber hinaus die Sanierung des Fruchtspeichers aus Trendelburg. Die Wiedereröffnung des imposanten Gebäudes ist für den Herbst geplant. Im dreischiffigen und balkengesäumten Erdgeschossraum können dann wieder große Veranstaltungen stattfinden. Insgesamt haben knapp 200 Personen hier Platz. Im ersten Stock soll 2020 eine kleine Dauerausstellung entstehen, die die Geschichte des Gebäudes dokumentiert und den Besuchern einen Blick in die aufwändige Fachwerkkonstruktion unter dem Dach erlaubt. Weiterhin im Aufbau: das Fachwerkmusterhaus für Energieeffizienz in der Baugruppe Südhessen. Besonders interessant für die Besucher und die neuen Gastronomen ist die Sanierung des Wirtshauses Zum Adler. Das Gebäude wird derzeit modernisiert und mit einer neuen Küche versehen. Nach erfolgreicher Fertigstellung feiern die Hessenpark Gastgeber dort zum Einstand ein großes Wirtshausfest.

Jens Scheller und sein Team freuen sich auf die neue Museumssaison: „Das Museum entwickelt sich stetig weiter und es gibt auch für alte Hessenpark-Hasen immer wieder neue spannende Dinge zu entdecken.“ Anlässe für einen Besuch finden sich in der kommenden Museumssaison wieder reichlich. Dazu trägt der Museumsleiter seit einigen Jahren auch höchstpersönlich bei: Am 3. März steht um 15 Uhr seine große Führung zur Museumssaison 2019 auf dem Programm. Der Blick hinter die Kulissen zieht viele interessierte Besucher an, die hier aus erster Hand erfahren, was sich in den letzten Monaten im Hessenpark getan hat und welche Höhepunkte im Laufe des Jahres auf sie warten.

Die Eintrittspreise bleiben 2019 unverändert.

Quelle: Hessenpark