Steinpilze
Steinpilze zählen zu den beliebtesten Speisepilzen. ©Alexander Stahr

Beim Erwandern eines Themenweges im Wald bietet sich für Feinschmecker hier und da die Gelegenheit, auch Pilze zu sammeln. Doch dabei sollte man einige wichtige Dinge beachten. Das Wichtigste beim Sammeln von Pilzen ist, dass man nur die Pilze sammelt, die man hundertprozentig erkennt. Auch im Taunus gibt es neben den schmackhaften Speisepilzen einige sehr giftige Vertreter aus dem Reich der Pilze. Manche sehen Speisepilzen zum verwechseln ähnlich. So zum Beispiel die äußerst giftigen Knollenblätterpilze, die dem Champignon gleichen. Das Tückische dabei ist, dass diese hochgiftigen Pilze nicht unangenehm schmecken und die ersten Symptome der Vergiftung, wie Durchfall oder Erbrechen, sich erst nach einigen Stunden zeigen.

Pilze
Pilze stets in einem offenen Korb sammeln. ©Alexander Stahr

Wenn man einen Pilz unbedingt einsammeln möchte, den man aber nicht genau kennt, dann sollte man ihn bei einer Pilzberatung begutachten lassen. Dort sagt man, ob er genießbar ist und wie er zubereitet werden muss. Pilzberatungsstellen gibt es in fast jeder Stadt. Die Pilze sollte man in einem Korb sammeln und innerhalb von 24 Stunden verbrauchen. Einige Pilze, zum Beispiel Steinpilze oder Herbsttrompeten, kann man gut trocknen und somit haltbar machen.

Pilze sind wichtig für die Natur und die Umwelt. Sie bauen zum Beispiel organische Substanzen im Boden ab. Dadurch werden Blätter, Zweige oder tote Bodentiere zersetzt und den Pflanzen wieder als Nährstoffe zur Verfügung gestellt. Manche Pilzarten gehen eine Gemeinschaft mit den Wurzeln von Bäumen ein. Man bezeichnet dies als Mykorrhiza. Das kommt von den griechischen Wörten „mykes“, der Pilz und „rhiza“, die Wurzel.

Pilzbestimmungskurs
Wer beim Wandern Pilze sammeln möchte, aber unsicher in der Bestimmung ist, sollte an einem Pilzbestimmungskurs teilnehmen (z. B. beim Umweltamt Wiesbaden) oder seinen Fund einer Pilzberatungsstelle vorlegen. Als Sammelneuling sollte man sich zuerst auf wenige, eindeutig erkennbare Pilzarten beschränken. ©Alexander Stahr

Dabei liefert der Pilz dem Baum seine Abfallprodukte, die für den Baum jedoch wichtig sind und umgekehrt. Beide haben einen Vorteil von solch einer Verbindung. Der Baum stirbt ohne den Pilz zwar nicht ab, es geht ihm aber deutlich schlechter, was seine Ernährung betrifft. Dadurch ist er geschwächt und anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge. Das, was man als Pilz über der Bodenoberfläche sieht, ist lediglich der Fruchtkörper des Pilzes. Er enthält die Sporen, die zur Vermehrung dienen. Der eigentliche Pilz befindet sich im Boden. Er besteht aus einem Geflecht von fadenförmigen Zellen, dem Mycel.

Den „Pilz“ beim Sammeln mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden abschneiden. Man kann den Pilz auch vorsichtig aus dem Boden drehen. Ein Drittel unserer heimischen Pilzarten gilt als gefährdet. Daher darf man nur so viele Pilze sammeln, wie für ein Gericht benötigt werden. Sammeleifer schadet. In Hessen wird bis zu einem Kilo Pilze pro Sammler und Tag für den Eigenbedarf akzeptiert.

Zu kleine und zu alte Pilze bitte stehen lassen und angefressene Pilze nicht zerstören, denn sie werfen noch Sporen ab, die zur Vermehrung des Pilzes dienen. Beim Sammeln sollte man auch darauf achten, dass die Streuschicht über dem Waldboden oder eine vorhandene Moosdecke nicht unnötig zerstört wird, damit das Mycel nicht beschädigt wird oder austrocknet. In Naturschutzgebieten und in Nationalparks stehen Pilze unter Schutz und dürfen nicht gesammelt werden.

Pilze sind prinzipiell gesund. Da sie überwiegend aus Wasser bestehen, sind sie arm an Kalorien. Sie enthalten viele lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Ihre Ballaststoffe machen satt und fördern die Verdauung. Doch sie haben auch einen Nachteil: Pilze speichern Schwermetalle und radioaktive Stoffe. Doch wenn man Pilze in Maßen verzehrt, sind sie unbedenklich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht mehr als 200 bis 250 Gramm Wildpilze in der Woche zu essen.