Appell an die Käufer von Honig: „Für die hiesige Natur eintreten“
Eine Natur ohne Bienen, die die Blüten bestäuben und schließlich Honig produzieren, das will sich am Tisch keiner vorstellen. Was dann wiederum Karl Horn, ehemalige Vorsitzender des Imkervereines Idsteiner Land, zu einem Appell an die heimischen Käufer von Honig veranlasste: „Wer für die hiesige Natur eintreten will, wer den Artenreichtum an Pflanzen in unserer Landschaft erhalten will, sollte Honig aus der heimischen Region kaufen.“ Damit unterstützt jeder Käufer die Imker und ihr regionales Produkt und schützt darüber hinaus die Natur im Kreisgebiet. Dafür stehen die drei Imkervereine in Bad Schwalbach und Umgebung, dem Idsteiner Land und im Rheingau, die aus den Händen der Umwelt-Dezernentin Dr. Heidrun Orth-Krollmann je einen Förderbescheid (zweimal über 600 Euro und einmal über 567 Euro) erhielten, mit denen der Kreis seit 2008 die Vereinsarbeit unterstützt.
Eine wertvolle Arbeit für die Natur sei die Tätigkeit der Imker, erklärte Manfred Bender, Vorsitzender des Imkervereines Bad Schwalbach und Umgebung, was auch die Kreisbeigeordnete bestätigte. Heidrun Orth-Krollmann hatte die Vertreter der Imkervereine ins Kreishaus eingeladen, um mehr über Imkerei zu erfahren. „Ein Hobby, das wieder stark im Kommen ist“, wie Horn und Bender bestätigten. „Von Alt-Herren-Club kann schon lange keine Rede mehr sein“, so Andreas Zimmermann vom Verein aus Idstein. Schließlich haben die Imker in den letzten Jahren ganz stark die Werbetrommel für ihr Hobby gerührt. „Mit Erfolg“, wie Zimmermann betont.
Wer Interesse hat, sich Wissen über die Imkerei anzueignen, kann dies beispielsweise beim Imkerverein Idsteiner Land probeweise tun. In Idstein gibt es nämlich einen Lehr-Bienenstand. Interessenten können im Verein ausprobieren, ob ihnen die Tätigkeit mit den Bienen Spaß macht. Zimmermann: „Seit 2008 haben 112 Probeimker ihre ersten Erfahrungen bei uns gemacht; davon sind 110 in den Verein eingetreten und sind so begeistert, dass sie weitermachen.“ Auch durch diese Probe-Mitgliedschaft, die in einen Eintritt in den Verein mündete, haben die Idsteiner nun 162 Mitglieder und einen Altersdurchschnitt von 46 Jahren.
„28 Prozent unserer Mitglieder sind Frauen mit einer steigenden Tendenz“, sagt Karl Horn voller Stolz. Deren Intention ist vor allem: „Unsere Frauen wollen etwas für die Natur tun und sie treten ganz stark für eine gesunde Ernährung ein.“ Und schließlich bringt das Hobby noch mehr ein als nur den Honig, betont der Fachmann.
Wer Interesse an diesem naturverbundenen Hobby hat, wer sich Bienenvölker halten will, der erhält die Unterstützung der Imkervereine in Bad Schwalbach, Idstein und dem Rheingau, berichtet Manfred Bender. Schließlich ist der Start mit Investitionen verbunden. „Für die Grundausstattung, der ‚Beute‘, etwa drei Bienenvölkern, Schutzbekleidung und den Werkzeugen müssen Neulinge rund 4.000 bis 5.000 Euro zahlen. Dann bedarf es einer zwei- bis dreijährige Ausbildung im Verein, eher der Imker einen kleinen Beitrag – in Form von Honig – von seinen Investitionen zurückerhält. „Im Unterschied zu unseren weiblichen Mitgliedern sind unsere Männer schon eher für die Honig-Ernte“, betont Karl Horn, der die Ernte als wichtig ansieht: „Wir müssen unsere Bienen in den Waben vom Honig befreien.“
Die Umwelt-Dezernentin hofft nun, dass der kleine Betrag aus der Kreis-Kasse den drei Imkervereinen hilft, die wichtige und wertvolle Arbeit für die Natur erfolgreich fortzusetzen. „Wir benötigen den Artenreichtum an Pflanzen, wie an Insekten in unserer Landschaft“, so Dr. Heidrun Orth-Krollmann.
Quelle: Rheingau-Taunus-Kreis
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