Testen des Reanimationsgerätes
Das Bild zeigt den ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes im Hochtaunuskreis, Professor Volker Lischke, zusammen mit Rettungssanitätern beim Testen des Reanimationsgerätes an einer Übungspuppe. ©Hochtaunuskreis

Die beiden Notarzteinsatzfahrzeuge im Hochtaunuskreis sind mit mechanischen Reanimationsgeräten ausgestattet worden. Der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Hochtaunuskreises, Professor Volker Lischke, stellte das System jetzt zusammen mit DRK-Geschäftsführer Axel Bangert, DRK-Kreisvorsitzendem Jürgen Banzer und Landrat Ulrich Krebs vor. Rund 35000 Euro haben die drei Geräte gekostet, zwei sind immer in zwei Notarzteinsatzfahrzeugen unterwegs, das dritte wird als Ersatz bei Defekten und zur Schulung der Mitarbeiter vorgehalten. 150 hauptamtliche Mitarbeiter und etwa 40 Notärzte lernen seit Dezember, wie man mit den Geräten umgeht.

Der Hochtaunuskreis als Träger des Rettungsdienstes hat sich gemeinsam mit dem DRK dazu entschlossen, die teuren Geräte einzuführen, auch wenn das Equipment nicht durch besondere Abrechnung bei der Krankenkasse refinanziert werden kann. Gekauft wurden die Reanimationsgeräte vom DRK-Kreisverband Hochtaunus. Die automatischen Reanimationsgeräte haben viele Vorteile, die die teure Anschaffung laut DRK-Geschäftsführer Axel Bangert dringend notwendig machten.

Das Gerät komprimiert den Thorax eines Menschen kreisförmig von außen, ein breiter Gurt wird um den Oberkörper gelegt, der Druck verteilt sich und presst den Thorax in einem bestimmten Rhythmus zusammen. Nach wie vor, erklärt Lischke, sei zwar die Herz-Druck-Massage, die ein geschulter Helfer von Hand auf den Oberkörper eines Patienten ausübe, die beste Methode, einen Menschen wiederzubeleben. „Das hat etwas mit der Impulsstärke zu tun“, erklärt der Mediziner. Allerdings könnten die Helfer diese Massage eben nicht sehr lang in gleicher Qualität aufrechterhalten.

Die Standardsituation ist außerdem eine Fahrt im Rettungswagen, der Notfallsanitäter steht neben dem Patienten, der auf der Trage liegt. Der Helfer kann sich nicht anschnallen und bringt sich bei Bremsmanövern unter Umständen selbst in Gefahr. Der Reanimationsautomat arbeitet außerdem auch beim Transport mit der Trage, zum Beispiel über eine Treppe oder Drehleiter der Feuerwehr weiter, ein Helfer kann in dieser Situation keine Herz-Druck-Massage leisten.

Im Schnitt wird im Hochtaunuskreis 370-mal im Jahr der Notruf 112 wegen eines Herz-.Kreislauf-Stillstandes gewählt. In 150 bis 170 Fällen sei eine Wiederbelebung mit einer Herz-Druck-Massage sinnvoll, erklärt Professor Lischke, in den anderen Fällen sei der Herzstillstand dann bereits deutlich früher eingetreten. Von den wiederbelebten Patienten verließen 14 bis 17 Prozent das Krankenhaus lebend.

Auch Landrat Krebs zeigt sich zufrieden, dass die Einführung der automatischen Reanimationsgeräte gemeinsam umgesetzt wurde. „Das verbessert die rettungsdienstliche Versorgungsqualität im Hochtaunuskreis weiter, unsere Bürgerinnen und Bürger werden in Notfallsituationen davon profitieren.“ Insgesamt werden im Hochtaunuskreis rund 40 000 Rettungsdiensteinsätze im Jahr gefahren.

Quelle: Hochtaunuskreis