Stadtkinder im Wald
Kinder aus einem städtischen Umfeld haben häufig nur wenig Naturerfahrung. ©Naturpark Taunus

„Im Wald, da gibt es viele Bäume, viele Insekten und auch sehr viel Schmutz“, sagt die siebenjährige Hiba. Vorsichtig setzt sie einen Fuß nach dem anderen auf, als sie mit ihren Klassenkameraden über einen Trampelfpad in den Wald bei Schmitten läuft. Wenige Minuten später ist jedoch die Scheu vor dem Unbekannten verschwunden. Denn die 25 Erstklässler der Frankfurter Albert-Schweitzer-Schule sollen Zweige für ein Waldsofa sammeln. Sie sind mit zwei Naturparkführern des Naturpark Taunus auf Klassenfahrt im Taunus und erkunden hier zwei Tage lang die Natur. Ermöglicht wurde diese Tour durch eine Kooperation des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) mit dem Unternehmen Kaufland, das die Naturentdecker-Klassenfahrten finanziert.

Da Kinder aus einem städtischen Umfeld häufig über wenige Naturerfahrungen verfügen, sei das Ziel der Kooperation, diesen Kindern den Zugang zur Natur zu ermöglichen, heißt es beim VDN. Zudem sollten Informationen über die Herkunft und Regionalität von Lebensmitteln sowie eine ausgewogene Ernährung erlebnisorientiert vermittelt werden.

Auch die Kids aus Frankfurt scheinen im Alltag wenig Zeit im Freien zu verbringen. So ist die siebenjährige Elif noch nie gewandert. Sie habe auch etwas Angst, sich zu verlaufen, schließlich sei es im Wald sehr dunkel. „Du brauchst keine Angst zu haben“, winkt Freundin Lotta ab. Die Siebenjährige war schon mehrmals im Taunus unterwegs und weiß, wie wichtig Bäume für das Klima sind: „Die Bäume atmen die dreckige Luft ein und saubere wieder aus“, erklärt sie. Der siebenjährige Elias ist auch schon im Taunus geklettert, was super gewesen sei und Nuno hat sogar einmal ein Reh gesehen. „Es ist sehr spannend, wenn man Tiere beobachten kann“, meint auch Coco. Das Mädchen ist sehr oft in den Bergen unterwegs. „Dort ist es schön, weil man überhaupt keine Abgase riecht.“

Schön fanden es die 25 Schüler auch in der sauberen Taunusluft. Hier bauten sie nicht nur ein Waldsofa und eine Wohnung für Kleinlebewesen, sondern sammelten jede Menge essbarer Kräuter und Blüten. Anschließend verarbeiteten sie diese zu Kräuterbutter, die sie selbst als Brotaufstrich testeten. Und auch sonst spielte das Thema gesunde Ernährung beim Klassenfahrt-Programm eine wichtige Rolle. So erfuhren die Kids einiges über gutes Essen mit regionalen Erzeugnissen. „An diesen beiden Tagen im Taunus konnten die Schüler jede Menge Erfahrungen sammeln und sind voller neuer Sinneseindrücke nach Frankfurt zurückgekehrt“, freute sich Lehrerin Christiane Friederich und bedankte sich bei Kaufland und dem Naturpark Taunus für das Realisieren und Finanzieren der Klassenfahrt.

Bereits am Mittwoch steht eine weitere Klassenfahrt im Naturpark Taunus an. Da werden fünf Klassen der Steinbacher Geschwister-Scholl-Schule einen Tag lang rund um den Hattsteinweiher in Usingen unterwegs sein.

Zum Hintergrund:

Kaufland feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und hat zu diesem Anlass dieses Projekt im Rahmen der Initiative „Wir für die Heimat“ initiiert. Mit einer Spendensumme von 250.000 Euro ermöglicht das Unternehmen in diesem Jahr mindestens 50 Schulklassen eine zweitägige Klassenfahrt in einen der über 100 Naturparke in Deutschland. Mit der Initiative „Wir für die Heimat“ bündeln Kaufland und der Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) ihr gemeinsames Engagement für die Naturparke in Deutschland.

Quelle: Naturpark Taunus