Rheingau-Taunus-Kreis: Denkmäler sind ausgewiesene Zeugnisse historischer Architektur
Landrat Frank Kilian und Bauaufsichts-Dezernent Dr. Clemens Mödden übergeben Denkmalschutzpreis 2018. „Denkmäler sind ausgewiesene Zeugnisse historischer Architektur. Sie prägen das Lebensgefühl der Menschen in besonderer, ganz anschaulicher und unmittelbarer Weise“, betonte Landrat Frank Kilian. Sie wecken das Interesse der Menschen, wie sich in Frankfurt unlängst zeigte, als dort die restaurierte, neue Altstadt eröffnet wurde und viele zehntausend Besucher in die Stadt am Main strömten, um sich etwa die 15 Rekonstruktionen historischer Gebäude anzuschauen. Deshalb ist es für Kilian „richtig und wichtig“ geschichtsträchtige Häuser zu erhalten und deshalb der Denkmalschutz eine große Bedeutung hat. Beispiele für gelungene Sanierungen von Gebäuden im Kreisgebiet konnte Kilian gemeinsam mit Bauaufsichts-Dezernent Dr. Clemens Mödden anlässlich der Verleihung des Denkmalschutzpreises 2018 des Kreises würdigen. Insgesamt 16 Vorschläge lagen der Jury in den beiden Kategorien vor.
Der Denkmalschutzpreis 2018 des Rheingau-Taunus-Kreises in der ersten Kategorie – dotiert mit jeweils 2.000 Euro – geht an Uwe Pillgramm sowie an Thomas und Astrid Kling. Uwe Pillgramm hat das alte Pfarrhaus in der Adolfsstraße 143 in Bad Schwalbach saniert, das nun in neuem Glanz erstrahlt. Das Ehepaar Kling sanierte ein Wohnhaus in der Rheingaustraße 70 in Oestrich-Winkel, das in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden ist. Denn bei den Arbeiten entdeckte Ehepaar Kling eine sogenannte „Kölner Decke“, die im 17. Jahrhundert oft in Bürgerhäusern zu finden ist. Weitere Glanzstücke des Wohnhauses sind die alten Holzdielen und das freigelegte Fachwerk.
Das Preisgeld für die Kategorie 1 hatte Dieter Wölfel zweckgebunden aufgestockt. Landrat Kilian dankte ihm für diese großzügige Spende. Gleichzeitig würdigte er Wölfels großes Engagement für den „Denkmalschutz“ beim Erhalt und der Instandsetzung des ehemaligen Café Denne – heute Kiedricher Hof – in Kiedrich.
Der Denkmalschutzpreis 2018 der Kategorie 2 ist für Personen oder Vereine gedacht, die sich ehrenamtlich in besonderer Weise für die Denkmalerhaltung und Denkmalpflege einsetzen. Der Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert und geht an Hans Christoph Weinberger aus Taunusstein und an Peter Lehmann von der Agenda 21 Taunusstein. Weinberger schreibt in kleinen Büchlein etwa über die „Kleine Geschichte des Georgenthaler Hofes“, über Klöster im Rheingau oder ist „Alten Häusern in Wehen auf der Spur“. Peter Lehmann und die Lokale Agenda 21 machen durch die Aufstellung von Stelen und das Anbringen von Tafeln in allen 10 Ortsteilen von Taunusstein auf geschichtsträchtige Stätten und Baudenkmälern aufmerksam. Frank Kilian: „Allen Preisträgern und Nominierten gebührt Lob und Anerkennung für ihr Engagement in Sachen ‚Denkmalschutz‘. Historische Gebäude in unseren Städten und Gemeinde sind, so der Landrat, Identität stiftend und deshalb erhaltenswert.
So erhielten auch die Nominierten eine Urkunde und einen Rheingauer Blumenstrauß. Dies sind:
Brigitte Schütz für die Sanierung der Ladenzone EG und Wiederherstellung des Balkons im 1. OG, Brunnenstraße 35, Bad Schwalbach
Stadt Lorch, vertreten durch Bürgermeister Helbing und dem Ersten Stadtrat Augustin für die Sanierung des Hilchenhauses
Edwin Wolf für Umbau und Sanierung einer Hofreite zu Wohnzwecken, Zugmantelstraße 18 a, Idstein-Ehrenbach
Verein alte Kirche Niedernhausen e.V., vertreten durch Vorsitzende Eva-Maria Ebeling für Sanierung der Alten Kirche in Niedernhausen
Michael Feix für Sanierung der Hofreite, Mittelgasse 10, Taunusstein-Orlen
Sven Fleck (Elke Detman vom Heimatarchiv Walluf) für Ehemaliges „Hotel Schwan“; Sanierung des ehemaligen „Hotel Schwan“ und Umnutzung als Wohngebäude
Stadt Idstein, Rudi Hörmann Stiftung, vertreten durch Jan Wolff und Olaf Meißner, für Sanierung des Schiefen Hauses, Rodergasse, Idstein
Prof. Dr. Rainer Schmelzeisen für Sanierung des historischen Stadtturmes (ehemaliger Sülzturm), Rheingauer Straße 60, Eltville
Olaf Karp für Sanierung ehemaliges Königliches Moorbadehaus, Parkstraße 11, Bad Schwalbach
Jörg Fried aus Idstein für Forschungen zur Kriegsgräberstätte Idstein – „Den Toten ein Gesicht geben“
Verein „Ein Herz für Bad Schwalbach e.V.“, vertreten durch Michael Borhauer für Beratung und (finanzielle) Unterstützung der Eigentümer historischer und stadtbildprägender Gebäude, das Sammeln von Spenden und Suche nach Sponsoren oder Mäzenen
Marco Gruner (Vorsitzender Feuerwehr Förderverein Oberseelbach / Lenzhahn e.V.) und Gunther Andrä (Mitglied Freundeskreis) für Sanierung „Altes Spritzenhaus Oberseelbach“
Quelle: Rheingau-Taunus-Kreis
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