Hühnerkirche
Gasthof Hühnerkirche. ©Alexander Stahr

Die denkmalgeschützte Hühnerkirche bei Hühnstetten-Wallbach liegt an der B417, der Hühnerstraße, und ist ein Vierseithof mit beliebter Gaststätte, die eine gut bürgerliche Küche mit reellen Portionen an traditionellen Gerichten zu bieten hat. Neben Schnitzel, Kotelett, Sauerbraten und Serviettenknödeln fehlt natürlich auch der hessische „Handkäs mit Musik“ nicht auf der Speisekarte. Und der wird klassisch mit Brot und Butter serviert ohne neumodischen Schnickschnack – Essen wie bei Muttern.

Wirtshausschild
Das Wirtshausschild. ©Alexander Stahr

Die Hühnerkirche hat eine lange Geschichte. 1515 wird erstmals in einer Urkunde erwähnt, dass ein Ehepaar aus Wiesbaden an dieser Stelle eine Wochenmesse zu „Unserer Lieben Frauen und St. Anna am Honerberg“ stiftete. Dies deutet darauf hin, dass es damals eine Kapelle gegeben haben muss. Dass dieser Ort ehemals eine besondere historische Bedeutung gehabt haben muss, belegt auch die Tatsache, dass Kaiser Maximilian II. im Jahr 1569 die Erlaubnis erteilte, hier einen jährlichen Markt abzuhalten, wo es bereits an dieser Stelle vermutlich schon ein Gasthaus gab. Gäste waren auch Zar Alexander II. von Russland und Mitglieder der rumänischen Königsfamilie.

Öffnungszeiten: 11.00-24.00 Uhr, Freitag geschlossen. Anschrift: Hühnerstraße 1, 65510 Hünstetten, Tel.: +49 (0)6126-8321, Anreise mit dem ÖPNV: Buslinie X72. Geodaten: 50.24634, 8.187658.

Doch woher kommt der Name „Hühnerkirche“ oder „Hühnerstraße“? Mit dem Haushuhn (Gallus gallus domesticus) dürfte das wenig zu tun haben. Die Bundesstraße 417 von Limburg an der Lahn nach Wiesbaden wird „Hühnerstraße“ genannt. Sie war schon in der Antike ein bedeutender Verbindungsweg. Die Bezeichnung „Hühnerstraße“ soll auf das keltische Wort hön für hoch zurückgehen. Entlang dieser Straße finden sich zahlreiche Hünengräber aus der Eisenzeit (etwa 750 v. Chr. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr.). Auch in weiteren Namen entlang der Strecke wie den Ortsnamen Hünfelden, Hünstetten, einem Hühnerberg und der Hühnerkirche verbirgt sich das keltische hön und könnte so auf die Silhouette von Grabhügeln hindeuten. Der Namensbestandteil „Hühn“ kann als Anspielung auf die Größe der Hügelgräber gesehen werden, im Sinne von „Hünen“ für Riesen.